Fast am Ende der Welt….

Cee – Fisterra

Der Start in den heutigen Tag glich wieder den vergangenen Tagen. Es regnet zu Beginn.🤔🤔 Das hatten wir uns eigentlich für die Ankunft in Fisterra anders gedacht! Aber was soll’s, dann soll es so sein.

Heute sind es 12 km bis Fisterra , ein Katzensprung.

Im Poncho gehts als Erstes nach Corcubión, den Nachbarort von Cee mit kleiner niedlicher Altstadt.

Aber am Horizont wird es heller, Hoffnung auf Sonne macht sich breit. Natürlich gehts erstmal durch einen engen Hohlweg, den Berg rauf. Wir haben, oben angekommen, eine gute Sicht zurück auf die Bucht von Cee. Aber wir wollen lieber Finistere sehen, das Ziel. Also geht es flink weiter.

Die Gegend ist toll, am tollsten aber, der Regen ist weg. Die Ponchos sind wieder verpackt, die Jacken ausgezogen. Und die Sonne kämpft sich durch.

Geniale Sicht, tolle Farben…

Über den Bergrücken gehts in Richtung Estorde, der erste Strand bis zum Ziel.

Eigentlich gibt es gar nicht mehr viel dazu zu sagen, wir genießen die Aussichten auf den Atlantik, und die Bilder sprechen für sich.

An der Praia Da Langosteira vor Finistere gibt es dann kein Halten mehr. Der „Kleine“ hat es schon den ganzen Weg heute angedroht: ich zieh da die Schuhe aus, krempel die Hosenbeine hoch und lauf den Rest des Weges am Strand im Atlantikwasser. Er hat es wahr gemacht, ich hab nachgezogen. 1,5 km Strand, kühles Salzwasser, feiner Sand, was für ein Spaß. Und von oben Sonne satt. Sind wir nicht Glückskinder?! Unsere „ geschundenen“ Füße haben es uns gedankt.

Und zur Belohnung am Ende des Strandes gab es das wohlverdiente kühle Blonde!

Der Genießer….
Das muss einfach sein…!

Fisterra ist absolut überschaubar, lebt von Tourismus und Fischfang. Von den letzten Besuchen kenne ich die Bar o pirata, direkt am Hafen. Hier gönnen wir uns ein leckeres Mittagessen, natürlich Pulpo!😎 Köstlich, ich liebe es. Hardy braucht heute mal richtiges Fleisch! Und alles frisch zubereitet.

Nachdem wir unsere Unterkunft für die nächsten zwei Tage bezogen haben, gehts auf Sightseeingtour, Hafen, Castello, Supermercado, Café-Bar.😂 Sightseeingtour halt. 😂

Und wir holen uns unsere Urkunde in der Touri-Info ab.

Hummerkörbe….
Hafen Fisterra…
Die kleine Meerjungfrau, ach ne, Hardy….😂

Heute bekam ich dann das Lob meines Bruders: das hast du alles gut geplant, wir hatten doch einen tollen Weg, alles hat geklappt.

Na, besser gehts doch wohl nicht, oder?

Morgen gehts zum Cap Finistere, zum wirklichen „Ende der Welt“, Hardy hat schon so einen Plan.😎

Buen Camino

Atlantik in Sicht……

O Logoso – Cee

Die heutige Etappe begann mit leichtem Nieselregen. Es ging leicht Bergauf. In Hospital O Logoso befindet sich ein neuer Pilger-Info-Point ,wo der geschundene Pilger gerne seine Schuhe wechseln kann.

Oje, die sind doch aber zu groß!

Ab hier kam dann der Poncho zum Einsatz, es begann doch etwas mehr zu regnen. In der Nähe der Herberge O Casteliño befindet sich ein großer Kreisverkehr, man muss sich entscheiden, Lauf ich nach Muxia, oder nach Finisterre. Unsere Richtung steht fest, wir wollen über Cee nach Finisterre.

Der Weg ist in beide Richtungen fast gleich lang. Hinter einer riesigen Dreckschleuder von Stromkraftwerk, ging es für uns endlich weg von der Straße. Hier beginnt sowas wie eine Heidelandschaft. Und das Beste: bis zum heutigen Etappenziel Cee nur noch Schotterwege und keine Siedlungen. Also „Easy Going“ ist angesagt. Uns ist das recht. Kurz Zeit später konnten wir unsere Ponchos wieder einpacken.😎

😂 Es gibt immer wieder kreative Pilger…

Es geht weiter über die Hochebene, wir machen unsere Witze über das iberische „Killerwildschwein“ und den iberischen Wolf. O-Ton Hardy: jetzt noch ein Rudel iberische Wölfe, die auf dem Weg vor uns aus dem Dickicht kommen und ich kann rechtzeitig das Handy fürs Foto zücken, dann wärs perfekt! 😂😂 Na, der hat ja Sorgen. Die Iberischen Wölfe nehmen doch keinen abgezehrten Pilger, lohnt den Aufwand und die Energie nicht.😂 Deshalb haben wir auch bisher keine gesehen!

Wir machen auch ein bisschen Pflanzenkunde dank der Foto-App von Apple. 😱 (Schleichwerbung)

Lost in the Woods…

Um 09:20 Uhr bricht Jubel aus, der Atlantik ist das erste Mal in der Ferne zu sehen. Nach einem sehr alten Steinkreuz geht es aber erstmal ein Stück runter ins Tal. Äh, dann müssen wir aber auch wieder Hoch! 😱

Eine kleine Kapelle, Capilla da nosa Senora das Neves, läd uns mit Steinbänken zur kleinen Pause ein. Ein ganz ruhiger stiller Ort. Café gibts erst wieder in Cee!

Immer wieder schaue ich nach Nordwesten, da muss doch auch irgendwann Kap Finistere zu erspähen sein. Dann erscheint der Faro im Sonnenschein am Horizont, weit weg, aber schon zu erkennen.

Das Kap in Sicht….

Ach unser Ziel, Cee, ist schon im Tal zu sehen. Hier haben wir aber noch den steilen Abstieg vor uns, der hat es echt in sich!

Das letzte Ende des Weges in die Stadt hat sehr viel Gefälle, aber das schaffen wir. Cee selbst ist überschaubar, ein kleiner Hafen, an einem Ende wieder eine Dreckschleuder von Steinkohlekraftwerk, am anderen Ende ein kleiner Strand und der eigentliche Ortskern.

Entenmuschelfischer…..

Es ist gerade Ebbe, einige Einwohner sind beim Entenmuschel- Fischen mit langen Wathosen und Keschern im flachen Wasser unterwegs.

Nach dem harten Abstieg haben wir uns erstmal in der nächsten Tapasbar ein kühles Blondes genehmigt und entspannt. Durch die kurze Distanz sind wir schon 13:30 Uhr am Ziel. Und im großen und Ganzen trocken durchgekommen. Heute Abend hat es tüchtig angefangen zu regnen, ein Tiefdruckgebiet zieht über uns rüber. Aber Morgen, zum Zieleinlauf in Fisterra, sieht die Prognose recht gut aus.

Bis Morgen wieder Buen Camino

una manera maravillosa…..

Ein wundervoller Weg…..

Santa Mariña – O Logoso

Wir kommen dem Atlantik immer näher, es weht ein kalter Nordwind. Nachts hat es mehrfach geschüttet wie aus Kannen. Wir haben heute wieder Zeit, es sind nur 15 km bis O Logoso, und die Wetteraussichten für den Tag sehen nicht schlecht aus.

Meinen Beitrag zum gestrigen Tag konnte ich nur vorbereiten, 3G ist die Hölle, nix geht ohne LTE.😂 Internetwüste! Bei der nächst besten Gelegenheit hau ich den Beitrag raus, nicht das es noch Ärger mit unserer Fangemeinde gibt. Unterwegs konnte Hardy in der spanischen Pampa suchen, so viel er wollte, nix Internet. 😂😂😂😂

Was soll’s. Es zeigt uns doch, wie abhängig wir alle von der Technik sind. Unser Outdoor-Reiseführer in Papierform wird uns notfalls den richtigen Weg zeigen.

Das satte Grün der Wiesen und die aufgehende Sonne zaubern wieder tolle Bilder in unsere Kameras.

Was uns zu Beginn des Weges auffällt, es stehen über all große Stallanlagen mit Kühen. Hier wird wohl die Milch (Leche) für ganz Spanien produziert. Es riecht nach Silage und Dung, eben so richtige „Landluft“. Die Bauern haben das erste Mal die Wiesen gemäht.

Vor uns liegt der Monte Aro, der Aufstieg bringt uns trotz des kalten Windes ins Schwitzen. Was hilfst, wir müssen da jetzt rauf. Was für ein Anstieg.

Na gut, ehrlicherweise sei gesagt, kurz vor dem Gipfel, an einer Aussichtsplattform, ging’s wieder leicht abwärts.😎Wir hatten von dort einen tollen Rundumblick auf einen großen Stausee und den bisherigen Weg.

Unterhalb des Monte eine kleine Herberge mit moderner Bar. Unsere erste Pause auf dem Weg. Und genau richtig, denn es zog ein kleiner Regenschauer durch. Das passt doch! Der Café americano schmeckt. Internet/ 4G , nix ! 😱

Bis zur Ponte Olveira ging es gemütlich weiter, in der Bar des Ortes endlich 4G/LTE. Mein Betrag vom letzten Tag kann online gehen. Die Ponte/Brücke selbst kein Highlight, einspurig und nicht sehr alt und nicht ansehnlich. Inzwischen beginnt sich die Landschaft zu verändern, Stechginster und Pinien, Felsen. Hochinteressant! Erstaunlich ist, wie viele Windräder hier auf den Bergkämmen stehen. Vielleicht nicht schön anzusehen, aber wenigstens stören die hier Niemanden.

Es gibt jetzt auch tief eingeschnittene Täler, der Rio Xallas wird zwischendurch aufgestaut. Super Bilder. Paparazzi Hardy ist in seinem Element. Wir genießen die Gegend, die Ruhe, den Weg.

Was uns hier jetzt auffällt, heute sind auf diesem Teil des Weges sehr wenig Pilger unterwegs. Dabei ist dies einer der schönsten Abschnitte bisher. Eine sehr urtümliche Ecke Galiziens.

Wir sind zufrieden mit unserem heutigen Weg, kurzweilig, interessant, abwechslungsreich.

una manera maravillosa…..Ein wundervoller Weg

Unsere Herberge ist heute in O Logoso, ein ganz kleines Nest in den Bergen. Eine Herberge, drei Häuser, fünf Spitzbuben. 😂😂

Aber die Herberge ist super eingerichtet!

Morgen gehts über 15 km nach Cee, eine beschauliche Hafenstadt. Endlich ist der Atlantik wieder in Sicht. Und auch Finisterre, unser nächstes großes Ziel, kommt in greifbare Nähe!

Bis dahin Buen Camino