Zurück in die Heimat…

Santiago – Hamburg – Stralsund….

Es gibt kein Zurück! Heute um 14:00 Uhr geht der Flieger von Santiago, über Frankfurt/Main nach Hamburg. Wir lassen es uns nicht nehmen, ein letztes Mal in der Altstadt in einem alten, urigen Café Frühstück zu essen, ein letztes Mal die Atmosphäre zu inhalieren.

Wir checken gegen 10:30 Uhr aus dem Hotel aus, es geht mit dem Stadtbus 45 min zum Airport. Und das kostet 1€. Deutschland, hier kannst du dir echt eine Scheibe abschneiden. Wenn überhaupt, klappt nur so die Verkehrswende!

Na, ob die uns mitnehmen….

Der Airport in Santiago ist überschaubar, dadurch nicht überfüllt. Alles easy. Das übliche Prozedere, Check-In, Sicherheitskontrolle und ab zum Gate. Wir fliegen heute mit Lufthansa, Hardy hat seine Flugmeilen geopfert.😎

Der Flieger wird nicht voll, alles entspannt. Bei bestem Wetter gehts über die Biskaya und Frankreich zuerst nach Frankfurt. Deutschland hat uns zurück. Und auf dem RiesenFlugplatz wird’s auch gleich hektischer.

Ich will zurück !

😩

2 Stunden Warten auf den Weiterflug nach Hamburg, aber es gibt genug Cafés und Sitzmöbeln zum Warten und „Leute Schauen“. Es ist schon manchmal ein Schauspiel.😂

In Frankfurt wird der Flieger rappelvoll. Zum Großteil sind es Geschäftsreisende. Die 55 min Bis Hamburg vergehen wie im Fluge,( klar, im Flieger😂), mit Fensterplatz sowieso. Und bei dem tollen Wetter Wetter gibt es genug zu sehen. Und dann kommen wir endlich um 20:00 Uhr in Hamburg mit einer super Landung kurz vor Sonnenuntergang an.

Hier enden nun wirklich 4 Wochen Brüderabenteuer, 4 Wochen gemeinsamer Weg. Eine tolle Zeit mit echt viel Spaß! Das kann uns nun keiner mehr nehmen.

Ich liebe Start und Landung…

Ich glaub, wir sind bereit für neue Abenteuer, aber auch der Alltag muss gemeistert werden.

Darum hier heute ein letztes Mal,

Buen Camino

Glückskinder…

Santiago, den ganzen Tag

Nach dem Frühstück in der Hospedaria San Martin , standen wir rechtzeitig am Pilgerbüro. Vor uns nur ein paar andere Pilger, was haben wir wieder für Glück, Ostern war hier die Hölle los. Am Eingang gab es für die ersten Pilger Gutscheine. Hardy hat die Nummer 6, ich die Nummer 5. Die Austellung der Compostela ging ganz schnell, nach 5 Minuten sind wir fertig.

Anstehen für die Compostela…

Wieder draußen, hab ich dann erstmal gecheckt, was das für Gutscheine waren. Es gibt die Tradition im Parador ( das beste und teuerste Hotel am Platze) jeden Tag den ersten 10 Pilgern kostenlos ein Mittagessen zu spendieren. Und wir sind es heute. 😎 Nicht Anstehen am Pilgerbüro und ein kostenloses Mittagessen, was geht mehr. Wir sind eben doch Glückskinder!

Das Menü Peregrino…

Also der erste Termin des Tages: 13:00 Uhr Mittagessen. Ein 4-Gänge–Menü, Empanada, galizische Nudelsuppe, Hauptgang mit Chorizo, Schweinefleisch und Kraut, zum Nachtisch Tarte de Santiago, Rotwein, Weißwein und Wasser. Da fällt heute das Abendessen aus!

Wir schlendern durch die Altstadt, ich auf der Suche nach einer kleinen Tarte de Santiago fürs Geburtagskind Kolja.😍Relaxen, sitzen auf dem Platz der Kathedrale und sehen uns das Ankunftsspektakel an.

Mal nix tun, ist auch was Schönes….

Im Museum der Kathedrale haben wir uns für 16:00 Uhr zur Besichtigung des Torre de la Carraca und dem Gang über das Dach der Kathedrale angemeldet. Aber als Nächstes besuchen wir den Wochenmarkt in der Altstadt, Mercado de Abastos de Santiago, mit Meeresfrüchten, Gemüse, Obst Fleisch, Käse und allerlei alltäglichen Bedarf. Wenn ich hier wohnen würde, gäbe es regelmäßig Fisch und Meeresfrüchte. 😋😋😋 Pulpo und Chipriones bis zum Abwinken!

😋😋😋

Nun zum Highlight des Tages. Man kommt nur mit der Führung aufs Dach und kann die Aussicht genießen. Die Kathedrale ist pünktlich zum Heiligen Jahr fertig renoviert, alles neu und traumhaft schön.

Der Platz vor der Kathedrale aus der Vogelperspektive…
Erwischt….

Wir bekommen einen Einblick in den Bau der Kathedrale und bestaunen das Granitdach. Keine Ziegeleindeckung, sondern komplett aus Granitplatten. Also trampeln wir der Kathedrale auf dem Kopf herum. Nein, natürlich sind wir ganz behutsam.😎 Aber, es hat sich auf jeden Fall gelohnt.

Den Rückweg zum Hotel nutzen wir , um in der Kathedrale noch für unseren Bruder Oliver jeder eine Kerze anzuzünden. Was wäre das für ein Spaß geworden, mit ihm zusammen auf dem Camino. Aber wir beide haben das jetzt durchgezogen, Spaß gehabt, und natürlich an ihn gedacht.

Abends sind wir ganz schön k.o., packen aber noch die Rucksäcke für den Rückflug. Die Folie zum Einwickeln der Rucksäcke liegt bereit, nur das Handgepäck muss morgen früh noch gepackt werden.

Zum Abschluss gönnen wir uns eins, zwei Bier in der Kneipe um die Ecke, wir saugen nochmal das spanische Kneipen/Café-Flair in uns auf. Ich bin schon wieder etwas wehmütig, Aber dann auch gerne am Freitag wieder zuhause.

Ja, im Rückblick sind Hardy und ich wohl wirklich „Glückskinder“, es hat alles so gut geklappt, wie wir es geplant haben. Das Wetter hat es echt gut mit uns gemeint, hätten wirklich mehr Regen haben können. Wir sind bei bestem Wetter in Santiago angekommen, ebenso in Finistere und Muxia.

Nun gut, (jetzt kann ich es ja erzählen): ich hab mir vor Santiago Corona eingefangen, war ab Ostersonntag positiv. Aber nur in leichter Form, Husten, Schnupfen, ein bisschen Kopfschmerzen, so das ich „etwas gedopt“ weiterlaufen konnte. Auch das ist dann glücklich abgegangen. Und hatte keinen Abbruch zur Folge.

Also alles gut, besser geht fast nicht!

Wir hatten Glück !

Morgen Mittag also dann der Flug mit Lufthansa über Frankfurt/Main nach Hamburg. Norddeutschland, gleich hast du uns wieder.

Für heute Buen Camino

Abschied…

Muxia – Santiago de Compostela ( Bus )

Heute nun im Morgengrauen der Abschied von Muxia, vom Atlantik, ein für mich etwas wehmütiger Abschied von schönen Tagen am Meer.

Ich mag Galizien! Noch etwas ursprünglich, natürlich, grün und meistens leise. Ich liebe es.

Und der Himmel hat heute Nacht geweint, das Wetter wird etwas schlechter, die nächsten Tage.

Nachdem wir noch einen Café in der Bar an der Bushaltestelle bekommen haben, geht es um 08:30 Uhr als Erstes für 2,50€ pro Person (45 min Fahrt) zurück nach Fisterra. Dort hatten wir dann 2 Stunden Aufenthalt, bis der nächste Bus nach Santiago abfährt. Aber das ist kein Problem, wir machen Frühstück in der Bar gegenüber. Und es sammeln sich langsam die Pilger, der Bus füllt sich. Für 7,05€ bekommst du 3 Stunden Panoramafahrt entlang des Meeres und der Fjorde. Dazu muss man nur auf der rechten Seite sitzen, schon hat man die tolle Aussicht.

Für viele gehts zurück nach Santiago und von dort in die Heimat. Uns bleibt noch der Mittwoch in Santiago zum Abholen der Credenciale im Pilgerbüro, zum Genießen, schoppen und so weiter.

Was uns der Ankunft am Busbahnhof gleich auffällt, es sind viel weniger Pilger in der Stadt. Na klar, Ostern ist vorbei.

Wir haben gegen 15:00 Uhr unser Hotel erreicht, gehen dann erstmal im Café Casino relaxen, also Café trinken und unverschämt guten Kuchen essen. Verdient haben wir uns das.

Wir lassen es uns nicht nehmen, wieder in die Kathedrale zu gehen, ein Genuss, wenn es hier so leer ist. Wir kommen nochmal in die Gruft des Heiligen Jacob. Diesmal ohne Gedränge und Anstehen.

Gruft mit den Gebeinen des hl. Jacob…
Grandios…
Botafumero….

Wir schlendern noch etwas durch die Altstadtgassen, zum Abendessen braucht du hier nicht vor 19:00 Uhr los.

Wir sind also fett, faul und gefräßig wie Garfield…. Aber zum Abschied darf man das auch.

Die Kirche am Hotel (Igrexa de Santo Agostiño) ist geöffnet, es ist gerade die Abendmesse im Gange. Und ich ergreife die Chance und nehme als Pilger am Abendmahl teil.😎 Auch das passt zu einem Abschied.

Ja, wir sind auf Abschiedstour durch Santiago, es bleibt uns noch der Mittwoch, wir werden ihn ausgiebig nutzen.

Buen Camino