Unspektakulär…..aber sowas von …..

Pontevedra – Caldas de Reis

Nach dem Frühstück um die Ecke vom Hotel, ging’s in Richtung Caldas de Reis, nochmal durch die Altstadt von Pontevedra. Hinter der Brücke über den Rio Lérez, hieß es erstmal wieder Jacken aus, es ist warm. Hoffnung auf einen angenehm warmen, trockenen Tag macht sich breit. Immer den vor uns laufenden Pilgern hinterher, keiner von uns achtet auf die gelben Pfeile. Die Pilger kommen uns mit mal wieder entgegen, eine Autofahrerin hält an und ruft: No Camino, dos…. Und fuchtelt mit den Armen.

Na klar, wir hatten uns verrannt. Aber Tante Google zeigte uns sicher den Weg zum Camino. Zwei Straßen weiter, dann links, dann rechts, alles wieder klar. Also: Augen auf im Straßenverkehr! Nicht träumen!Aber das war nun nicht spektakulär!

Wieder auf dem richtigen Pfad, o Gott, wieviel Pilger laufen denn heute? Massen, das macht gar keinen Spaß. Gruppen von 8-10 Pilgern, wir sind nur am drauf achten, keinen zu behindern, oder im Wege zu sein.

Karawane? Ne, Völkerwanderung!

Wir treffen Nicole wieder, sie läuft mit uns weiter. Auch sie ist genervt von den vielen Kurzpilgern, aber nun ist es, wie es ist. Wir können es ja nicht ändern.

Am ersten Aufstieg hatten wir schon wieder die Jacken an, es fing an zu nieseln. Kurz darauf kam auch der Poncho zum Einsatz. Äh, sollte das Wetter nicht besser werden? Aber es wurde nicht spektakulär! Poncho anziehen hatte sich nicht gelohnt.🤔 Kein Wasser vom Berg herab, keine glitschigen Steine, keine nassen Schuhe.

Zwischenzeitlich ging’s unter Weinstöcken hindurch, wenn die mal Reben tragen, dann wird es aber schon spektakulär!

Der nächste Stein zeigte nur noch 49,5 km an. Wir kommen voran.

In San Amaro die erste Pause. Was für ein Theater. Ich habe eine halbe Stunde für Café und O-Saft angestanden, hier trafen sich alle, die heute Pilgern. Ein Lamentieren und Geschrei, jeder will einen Stempel.

Nicht spektakulär, Chaos einfach.

Und wir werden die Massen nicht los, wir werden extra langsamer. Aber dann holt dich der nächste Schub Pilger ein, das Spiel geht von vorne los. 😩

Da half nur das nächste Kreuz….

Das Wetter war wieder annehmbar, Hardy hat sogar schon die Hosenbeine abgezippt. Am Wegesrand kam ein mobiler Verkaufsstand mit allerlei Pilgernippes in Sicht. Und ein Aufsteller mit verschiedenen Eissorten an der Seite. Jetzt ein Eis !?

Ich hab mich nicht getraut, hinzugehen, kann eigentlich einem Eis nicht wiedersehen!

Was macht Hardy, der läuft schnurstracks hin und kauft Eis. Irgendwie müssen wir uns ja für das Chaos belohnen.😋😋😋

Da kennen wir nix…

Inzwischen sind es nur noch ein paar Kilometer zum Ziel, Caldas de Reis. Wir laufen weiter mit dem Tross über Feldwege in die Stadt.

Selbst der Truthahn war nicht gut drauf…..

Caldas de Reis selbst ist ein kleines Städtchen, viele Herbergen, Kirchen und Kapellen, klein und fein. Aber nicht spektakulär. An einigen Stellen aber sehenswert.

An der berühmten Thermalquelle….

Die Thermalquelle war von den spanischen Kurzpilgern okkupiert, wir hatten keine Chance, unsere so geschundenen Füße in das heilende, wohltuende Wasser zu stecken. Das nächste Mal gehe ich lange vor Ostern oder nach Ostern pilgern! 😩😩😩

In der Kirche gab’s noch den obligatorischen Stempel für den Pilgerpass. Die Pilgermuscheln sind allgegenwärtig in der Stadt.

Unsere Herberge ist eine umgebaute Wohnung mit mehreren Zimmern, Gemeinschafts-Küche-Bad-Aufenthaltsraum, top. Und sie ist voll belegt. Heute gibt es Pilgerabendbrot, Baguette mit Salami und Käse. Abendessen erst nach 20:00 Uhr ist uns manchmal doch etwas spät. Der Supermercado macht’s auch.

Aber sowas von verdient…

Die Wäsche muss noch bis morgen trocknen, das IPad und das Handy werden noch etwas gequält, und ich will „nach Hause telefonieren“!😂

Ein völlig „unspektakulärer“ Tag geht zu Ende.

Buen Camino

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