Valença – O Porriño
Durch die Zeitumstellung war frühes Austehen angesagt, also ging’s 06:30 Uhr (portugiesischer Zeit)am Hotel los, durch die hübsche Altstadt. Es war menschenleer. Da kam mir noch nichts spanisch vor, wir waren noch in Portugal.

Spanien erreicht man über die Grenzbrücke nach Tui. Das Frühstück ruft.

In Tui an der Kathedrale kam mir dann schon alles spanisch vor. 🤔 08:00 Uhr, alles zu, kein Bäcker, kein Café, keine Kathedrale auf, nix! Ich hätte es wissen müssen!
Heute ist Palmsontag! Feiertag!

Wir sind erstmal pappe satt, soviel zum Plan. Ab sofort gibts mit mir keinen mehr! Das fängt ja gut an in Spanien.
Hardy streikt und sucht sich einen neuen Tippelbruder. Aber der wird ihm wohl auch nicht weiterhelfen! Muss er wohl doch weiter mit mir laufen!

Durch die Altstadt raus aufs Land, immer auf der Suche nach einem Café. Weit und breit nichts zu finden. Ich habe Hunger! Im Reiseführer steht, erst in 10 Km nach Tui gibt es ein Café. Verhungern werden wir nicht bis dort hin, Müsliriegel und Wasser retten uns. Und natürlich halten uns unsere Späße bei Laune.

Es geht wieder entlang der Via Romana XIX, und es wird voll auf den Wegen. Heute kannst du kaum mal vernünftig Fotos machen.
Spanische Pilgergruppen mit kleinem Gepäck wälzen sich den Weg lang. Der Rest des Gepäcks wird mit einem Taxi in die nächste Herberge gebracht, Pilgern Deluxe! Dazu Radfahrer und natürlich alle sonstigen Pilger.
Bei so vielen Pilgern,da kannst du ja Panik bekommen, ob es genug Herbergsplätze gibt. Das wird jetzt eng, richtig eng. Und bis Santiago nicht mehr besser. Karwoche eben! Und wahrscheinlich Ferien in Spanien.

Wir ziehen mit der Karawane mit, sind aber mit unserem Gepäck nicht so schnell, wie die Spanischen Pilgergruppen. Dadurch gibt es auch mal etwas ruhigere Abschnitte. Und das Wetter spielt mit, Sonne und 21 Grad, besser gehts nicht.
Am „Horizont“ endlich nach insgesamt 13 km ein Café. Jubel, jetzt gibts das langersehnte Frühstück. Hardy hatte schon Kopfschmerzen wegen Kaffee- Entzug! 😂 Geht ja wohl gar nicht.
Aber vor uns sind die spanischen Pilgergruppen eingerückt, ein Geschnatter, ein Geschrei und Lamentieren. Die Lautstärke kann ich ja nun gar nicht mehr ab. 10 Minuten hab ich allein für den ersten Café und Tostardos mit Schinken angestanden. Ich wollte doch nur Frühstück! ðŸ˜ðŸ˜‚
Diese Pause haben wir dann schamlos ausgenutzt, mit anderen Pilgern erzählt und noch mehr Café getrunken. Wer weiß, wann es wieder welchen gibt. Erst nach einer Stunde haben wir uns aufgerafft und zum Endspurt ins Ziel angesetzt.

Es sind ja auch nur noch 117 km bis zur Kathedrale in Santiago!

Stand heute, werden wir also am nächsten Sonnabend in Santiago ankommen. Ach, ich wollte doch keinen Plan mehr machen!😎
Aber wir haben jetzt bis Santiago jeden Tag eine Unterkunft vorgebucht oder reserviert, sogar die zwei Tage in Santiago sind schon gebucht.
Sicher ist sicher. Aber ich will mich nicht beklagen, wir hätten ja zu einer anderen Zeit laufen können.
Wir sind nach 7 Stunden und 23 km gut in O Porriño angekommen, erholen uns jetzt vom „Kampf“ ums Überleben am Camino. 😂 Morgen gehts nach Redondela/Cesantes. Die Wettervorhersage sieht eher schlecht aus, Regen ist angesagt. Also gibt es morgen wieder „Außerirdische“ auf dem Weg.
Bis dahin Buen Camino

Sag mal macht ihr auch noch was anderes als Kaffee trinken und über das wetter meckern? Melde 10*C und Wechsel zwischen Regen und Sonne. Das alles genießen wir in Isolation! Also weitermachen 😉
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